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09 August

01.08.09   Eine neue Kritik zu "PINK" ist auf pogrammkino.de. Darin schreibt Luitgard Koch (LINK):
„Wer sich nicht auf diese Art des Erzählens, der Löcher in der Erzählung und des Humors, der sich darin verbirgt, einlassen kann,“ warnt Ausnahmeregisseur Rudolf Thome in seinem Online-Tagebuch, „hat keine Chance, den Film zu verstehen und zu lieben.“ Tatsächlich läuft sein neuer Film „Pink“ auf keine Pointe, keine eindeutige These oder keine klare Erkenntnis hinaus. Trotz scheinbarem Happy-End wirkt sein Kinokleinod offen und versteckt mythisch. Ein Rätsel, das sich nicht auf den ersten Blick erschließt, bleibt - wie im Leben. Und wie in guten französischen Filmen. Denn wer hierzulande nach der inszenatorischen Leichtigkeit der Nouvelle Vague sucht, landet fast unweigerlich bei ihm."
Ich komme heute beim Drehbuchschreiben von "INS BLAUE" bis Szene 63. Jeden Tag 7 neue Szenen! Manchmal überlege ich schon, welches der beiden Filmprojekte ich im nächsten Jahr lieber drehen möchte, sollte ich überhaupt die Wahl haben zwischen "DAS ROTE ZIMMER" und "INS BLAUE". Drehbücher sind Liebesgeschichten und die neue Liebesgeschichte ist stärker als die alte.
02.08.09   Das Berliner Lichtblick-Kino zeigt im Zusammenhang mit dem Start von "PINK" eine Mini-Thome-Retrospektive. Das August-Programm mit den genauen Zeiten, läßt sich sowohl beim Kino wie bei mir downloaden.
    Ich komme heute bis Szene 72. Draußen wird es stündlich heißer. Ich glaube, dass ich "INS BLAUE" tatsächlich bis zum 28. Schreibtag hinkriege und auch, dass der Film nicht länger als 90 Minuten lang wird. Heute Nacht soll es hier wieder regnen und ich werde mit sämtlichen Schneckenfallen in Bereitschaft sein. Vielleicht poste ich morgen daher ein, zwei oder sogar drei Szenen weniger. Die Wirklichkeit und das Wetter sind unberechenbar. Mein Drehbuchschreiben auch nicht. Ich verspreche, ich tue mein Bestes.
03.08.09   Gestern bin ich abends um 6 Uhr bei 30 Grad noch schwimmen gegangen. Heute um die gleiche Zeit zeigt das Thermometer gerade mal 16 Grad. Die Nacktschnecken, die ich beim durch meinen Garten laufen fand, hab ich einfach mit meiner Gartenschere in zwei Teile geschnitten. Ich weiß, dass sie dann Futter sind für die anderen, aber heute Abend war mir das egal. Ich will einfach nicht, dass sie wieder Eier legen. Beim Drehbuch von "INS BLAUE" komme ich heute morgen bis Szene 79. Muss mir ernsthaft Gedanken machen, wie der Film endet. Denn für Kinozuschauer isr das Ende noch wichtiger als der Anfang.
Das habe ich nie verstanden. Als ich anfing, mich für's Filmemachen und Filmesehen zu interessieren, konnte ich zu meiner Freundin sagen, wenn ein Film kein "richtiges" Ende hatte: das ist ein Nouvelle Vague-Film.
05.08.09   Ich komme heute beim Drehbuchschreiben bis Szene 94. Vorgestern hat mir eine gute alte Freundin per email behutsam nahegelegt, vielleicht diesmal doch eine Botschaft, eine Aussage zu machen. Ich habe ihr zurückgemailt, dass jeder gute Film keine Botschaft hat und wieder mal Samuel Goldwyn zitiert, der zu einem Regisseur gesagt hat: If you have a message, send a telegram. Ich weiß, dass es da Ausnahmen gibt. Vor allem bei den Theaterstücken von Bert Brecht. Aber die sind gut trotz Botschaft.

Am Abend nach getaner Arbeit mache ich ein kleines Feuer, damit mir die Drehbuchgöttinen und -götter gewogen bleiben und mir vielleicht beim Schlafen im Traum neue Ideen schenken.
06.08.09   Heute ist Vollmond. Vielleicht heule ich auch, wie Pink in ihrem letzten Gedicht, heute Nacht den Mond an. Warum versteht so gut wie keiner ihre Gedichte? Sie erlauben einen direkten Blick in ihre sonst so verborgene Seele. Ich bin sicher, Hannah Herzsprung hat das verstanden, obwohl wir nie darüber geredet haben.
Livia Theuer, die das Drehbuch von "DAS ROTE ZIMMER" bearbeitet, schreibt mir heute morgen:
"Im Grunde enthält jede einzelne Szene eine (und dieselbe) Botschaft so wie jede Zelle einen genetischen Code. Es sind ja nicht solche Botschaften wie die von Brecht, nicht Handlungsanweisungen oder Richtlinien. Es sind subtile Botschaften, obwohl oder gerade weil sie so einfach, so sichtbar und dabei "geheim" sind."
Wenn ich daran denke, was ich in Bezug auf Botschaften, Aussagen ("was willst du damit sagen? bei Zuschauergesprächen) in den nächsten zwei Wochen zu lesen kriege, wird mir ganz schlecht. Wenn ich ein Chinese geworden wäre, bliebe mir diese leidige Trennung von Form und Inhalt, denn darum geht es letzten Endes, erspart.
Das Feuer gestern abend hat funktioniert. Die Götter waren tatsächlich bei mir und haben mir geheimnisvolle Dinge eingegeben. Zwar nicht, wie von mir gewünscht, im Traum. Aber beim Duschen. Ganz offensichlich lieben Götter nicht nur Feuer, sondern auch Wasser.
Ich könnte ja morgen zum Spaß ein Foto von mir beim Duschen ins Internet stellen, aber dann sähen mich alle nackt. Ich finde, ich bin schon "nackt" genug beim Live im Internet-Drehbuchschreiben.

Eine zweite Dahlie hat die Nacktschnecken-Attacken überlebt und jetzt angefangen zu blühen. Beim Schreiben von "INS BLAUE" kam ich heute bis Szene 101. Das Ende des Drehbuchs rückt bedrohlich näher.
08.08.09   Es wird so langsam schon herbstlich. Die Blätter der Birken werden gelb. Die Zwetschgen werden von Tag zu Tag blauer. Das Wasser in meinem Teich, in dem ich jetzt täglich schwimme, ist braun, aber klar.

Im Hintergrund (und als Spiegelung vergrößert im Wasser) mein heißgeliebter über 100 Jahre alter Walnußbaum, den der letzte Winter mit Minustemperaturen über 25 Grad fast umgebracht hat.
Ich komme heute bis Szene 115. Nachdem ich diese Szene geschrieben habe, bin ich selbst genau so aufgeregt wie NIKE im Drehbuch. Am liebsten würde ich weiterschreiben. Ich muss auch selbst nochmal darüber schlafen, aber im Internet können es alle lesen. Jetzt bin ich froh, dass ich am Wochende nicht mehr so viele Leser habe wie werktags. Vieleicht wird morgen Szene 115 noch etwas anders? Ich hatte das, was da steht, nicht wirklich geplant. Es ist mir "einfach so" aus den Fingern gerutscht. Ich gestehe, ein bisschen vorbereitet hatte ich die Szene schon. Ich weiß nicht, ob das genug war. Jetzt sind mir emails mehr als willkommen.
Jetzt koche ich mir erstmal mein Mittagessen: Zucchini mit Gehacktem und mit Käse überbacken. Ich habe das noch nie gemacht, aber irgendwie muss ich die ständig nachwachsenden Zucchinis ja loswerden.
09.08.09  
Herbst im Sommer.

Heute Nacht habe ich im Traum einen Film gedreht, habe den Tonmeister rausgeschmissen und meine Kamerafrau hatte sich scharfe Stahlspitzen auf die Fingernägel gesteckt und ist damit auf mich losgegangen. Ob der Traum etwas mit der unter meinen Lesern heftig diskutierten Szene 115 zu tun hat? An den überbackenen Zucchinis kann's nicht gelegen haben. Die haben hervorragend geschmeckt.
Ich komme heute bis Szene 122. Morgen werde ich fertig. Definitiv. Ich stelle auch die letzten 7 Szenen für zwei oder drei Tage ins Internet. Aber dann nehme ich die Drehbuch-Seite raus. Die Notizen bleiben drin. Nur auf email-Anfragen von Leuten, die ich kenne, schicke ich das Ganze als Word-Dokument. Ich könnte die Drehbuchseite auch mit einem Code versehen, so das nur die, denen ich den Code mitteile, lesen können, was ich geschrieben habe. Da "INS BLAUE" vielleicht erst in 2011, nach "DAS ROTE ZIMMER" gedreht wird, fühle ich mich, was Rechte angeht, dann sicherer, denn die Grundidee könnte in zwei Jahren Nachahmer finden. Ich fühle mich total ausgelaugt, bin jetzt todmüde und habe das Gefühl, mein Innerstes nach außen gekehrt zu haben. Gott sei Dank startet "PINK" nächste Woche im Kino! Vielleicht rettet mich das, was da dann passiert?
10.08.09   Das Drehbuch zu "INS BLAUE" ist heute FERTIG geworden!!!! 127 Szenen. Ich denke, ich kriege das hin, alles in nicht mehr als neunzig Minuten zu erzählen. Ich habe sogar den Rat eines guten Freundes berücksichtigt, der den Film für ein mögliches Meisterwerk hält, und nochmal ein winzig kleines Detail an Szene 115 geändert.
Morgen früh gehe ich zum Friseur und lasse mir meine grauen Haare schneiden. Am Mittwoch fahre ich - nach getaner Arbeit voll guter Dinge - zurück nach Berlin und kümmere mich um den Kinostart von "PINK". Wenn ich "DAS ROTE ZIMMER" in diesem Jahr gedreht hätte, wären wir jetzt schon fast wieder am Ende der Dreharbeiten.
18.00 Uhr. Es blitzt und donnert und regnet. Da ich alles sehr persönlich nehme, bin ich geneigt, dass die Drehbuchschreibgöttinnen und Götter mir sagen wollen, es ist alles ok mit deinem neuen Drehbuch.
11.08.09   Die PINK-Kritik von Ulrich Kriest im "Film-Dienst" ist online.
12.08.09   Berlin begrüßt mich heute mit einer riesengroßen Anzeige für "PINK" im ZITTY und einer abgrundschlechten Kritik zum Film auf der nächsten Seite.
13.08.09  
Mein Sohn Nicolai bringt frische Farbe in meine alte Wohnung, die ab Weihnachten meine neue Wohnung wird.
Ich hole mir gerade im Internet die etwas längerfristige Wettervorhersage für die Zeit ab 20. August: 29 Grad am Donnerstag und danach bis zu 34 Grad. Wiederholt sich für mich das Wetterdrama von PARADISO" und "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST"? Obwohl alle Menschen in Deutschland sich schönes Wetter an diesem Wochende wünschen, ich wünsche mir zwar nicht strömenden Regen, aber weigstens tiefere Temperaturen für den Kinostart von "PINK".
14.08.09   Heute habe ich auch das Drehbuch zu "DAS ROTE ZIMMER" von meiner Website genommen, so wie gestern das Drehbuch zu "INS BLAUE". Beide Drehbücher werden erst wieder vor dem Drehbeginn des jeweiligen Films ins Internet gestellt.
16.08.09   Heute morgen am Zeitungskiosk hüpft mein Herz beim Anblick des Titelblatt der "FAZ am Sonntag" in die Luft. Und auch im "Spiegel" kriege ich zum erstenmal seit vielen Jahren wieder mal eine Kritik.


17.08.09   Seit heute ist die FAZ am Sonntag-Kritik auch online lesbar.
18.08.09   Auf dem Blog von Lucas Foerster "ueberbau.de" steht, dass er erst beim zweiten Sehen von "PINK" erkannt hat, "wie toll dieser Film tatsächlich ist".
Seine Kritik des Films steht auf "critic.de".
   

Ekkehard Knörer schreibt heute im "CARGO"-Blog: "Ich habe ja mit meiner Wertschätzung für Rudolf Thomes PINK bisher nicht hinterm Berg gehalten und schreibe gerne ausdrücklich noch mal, dass das mit ziemlicher Sicherheit der beste deutsche Film dieses Jahres nicht nur ist, sondern auch bleibt. Ab Donnerstag ist das hinreißende kleine Meisterwerk in deutschen Kinos zu sehen, in ein paar davon jedenfalls.

18.08.09  
Ins Kino gehen und "PINK" anschauen morgen am "heißesten Tag des Jahres". Das hat die Bild-Zeitung leider nicht geschrieben. Aber vielleicht wird diese Empfehlung ja noch morgen nachgeholt, denn der Kritiker von "Computerbild" schrieb zu "PINK": "fantastische Dialoge, ausgezeichnet".
20.08.09  




Die TAZ macht's wie die FAZ am Sonntag und kündigt die "PINK"-Kritik bereits auf der Titelseite an. Auch das freut mich an diesem superheißen Tag.
Der Filmkritiker der Bildzeitung ist leider ein anderer als der von Computerbild. Er gibt den Rat: Weggucken!
Der Tagesspiegel, für den ich über 10 Jahre Filmkritiken geschrieben habe, macht's bei "PINK" wie schon bei "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE", er hält "PINK" nicht einmal für würdig, eine Kritik im Feuilleton zu bekommen.
Mir wird so langsam klar, dass die Entscheidung des Berlinalechefs Dieter Kosslick, "PINK" nicht im Wettbewerb, sondern im Berlinale-Spezialprogramm zu zeigen, für ihn richtig war. Die Mehrzahl der deutschen Kritiker hätte ihn erschossen.



Heute abend in Berlin in der "Kurbel" war es sehr "intim". Ich war kurz vor einem Herzinfarkt, als Tom, der Kinomanager, mir sagte, wieviele Zuschauer im Kino sitzen und glaubte an einen Scherz, aber es war die Wahrheit. Tom versuchte mich zu trösten und sagte, dass im Hape Kerkeling-Film auch nur 5 Leute mehr im Kino waren. Aber das Gespräch mit dem Publikum im "kleinen Kreis" war sehr schön. Hannah Herzsprung sagte mir, dass sie mir so gerne zu hört, wenn ich was erzähle. Das hat sie öffentlich auch schon bei der Berlinale-Premiere gesagt. Jetzt glaube ich ihr. Auf den Fotos kann man sehen, dass sie mir gerne zuhört.
Ich will unbedingt mit ihr in der Hauptrolle den übernächsten Film, "INS BLAUE" in der Rolle von NIKE drehen. Ich habe ihr heute das ausgedruckte Drehbuch gegeben. Wir haben uns seit der Berlinale nicht mehr gesehen und sie hat auch im Internet nicht gelesen, was ich geschrieben habe.

    Gerade auf ARTE gesehen, eine Kritik zu "PINK": …das Erfrischendste was Thome seit "PARADISO" gemacht hat…"
21.08.09  

Um 7.07 Uhr heute höre ich in Berlin das erste Donnergrollen, das hoffentlich die Zuschauer in Scharen in die Kinos, die "PINK" spielen, treibt.
Heute abend war ich im Moviemento-Kino und habe ohne Hannah Herzsprung mit den Zuschauern von "PINK" gesprochen. Es waren sehr viel mehr als gestern, aber trotz Regen war das Kino nicht voll. Ich wurde wieder von mehreren Zuschauern gefragt, was der Sinn, was die Aussage des Films sei. Mit einer sehr schönen jungen Zuschauerin, die mich bei meinen Versuchen das zu erklären, mit großen Augen ansah, habe ich dann hinterher ein bisschen länger gesprochen: sie hat mir gesagt, dass sie mit dem Verstand auch nach irgendetwas gesucht habe, aber dass sie in ihrem Herzen, jetzt nach dem Film, ein richtig gutes Gefühl habe. Ich habe geantwortet: das ist es, das ist alles, was ich erreichen will, wenn ich einen Film mache: mit meiner Art des Geschichtenerzählens die Zuschauer verzaubern und glücklich machen.
Und jetzt aus München erreicht mich eine email von einer ganz alten Freundin, die heute abend "PINK" gesehen hat. Sie schreibt: "Aus dem Kino kam ich sehr beschwingt und marschierte eine Stunde lang lächelnd nach Hause."
Beide sagten übrigens, dass die Filmfigur von BALTHAZAR, mit der viele Filmkritiker Probleme haben, ihnen ganz besonders gefallen habe. Sie haben ihn geliebt. Ich zitiere wieder aus der email: "Toll, Dein singender Schauspieler mit den schönen Händen!"
Ich weiß noch nicht, was ich machen muss, dass es allen Zuschauern und Kritikern so geht. Vielleicht muss ich sie in den ersten zehn Minuten eines Films verwirren - so wie das professionelle Zauberer tun. Vielleicht gehe ich beim Erzählen einfach zu geradlinig auf mein Ziel zu???
Ein filmisches Feuerwerk gleich am Anfang, mit dem ich sie zwinge, ihren Verstand mal für eine Weile auszuschalten. Ich denke, ich muss noch ziemlich viele Filme machen, um meine Zuschauer für die Entdeckung des "Archipel Thome" zu öffnen.

22.08.09   Die Redaktion des Tagesspiegel hat meine Moana-Blogbeschwerde vernommen. Sie hat Frank Noack dazu verdammt, ins Kino zu gehen und noch schnell eine Kritik zu schreiben. Und er findet "PINK" gar nicht mal so schlecht.
Jetzt kommt mir sofort die kühne Idee, mich auch über Die Zeit zu beschweren, die beharrlich seit "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" meine Filme ignoriert. In der Zeit hat vor fast 30 Jahren Hans-Christoph Blumenberg jenen denkwürdigen Text geschrieben, der "BERLIN CHAMISSOPLATZ" vom Flop in einen Kinoerfolg verwandelt hat. ("BERLIN CHAMISSOPLATZ" läuft heute und morgen in Berlin im Lichtblick-Kino jeweils um 15.00 Uhr.)
   

Mir ist beim Bloggen heute eine verrückte Idee gekommen: ich habe Textteile der Blumenberg-Kritik mit den dazu passenden Clips auf YouTube verlinkt.
Diese Kritik aus der Stuttgarter Zeitung erhalte ich soeben von einem Freund meiner Filme.



Der Kritiker, der sich unter dem Kürzel "ukr" verbirgt, ist der Herausgeber des im November im Schüren-Verlag erscheinenden Thome-Buchs.

23.08.09  
Ein kleiner Teil meines Publikums im Vorraum des Lichtblick-Kinos. Der größere Teil steht draußen und raucht. Es war eine wunderschöne, sehr harmonische Atmosphäre im Kino beim Gespräch mit dem Publikum.

Diese beiden Herrschaften sind aus Westfalen mit dem Auto angereist. Sie haben schon viele Filme von mir gesehen und wollten es sich nicht entgehen lassen, den neuesten Film und endlich auch den Regisseur selbst kennenzulernen.
24.08.09   Gestern nach der Vorführung im Berliner Lichtblick-Kino war ich noch "high". Heute, nachdem ich die Zuschauerzahlen aller Kinos in Deutschland bekommen habe, bin ich am Boden zerstört.
Morgen früh werde ich wieder die Nacktschnecken in meinem Garten aufsammeln. Mehr kann ich im Moment nicht tun.

Heute morgen habe ich voller Hoffnung, mein Filmprojekt "DAS ROTE ZIMMER" - alles in zwölffacher Ausfertigung beim BKM (das ist der deutsche Kulturminister) zur Förderung eingereicht.
25.08.09  
Heute erreichen mich Fotos, die meine beiden Fans aus dem Ruhrgebiet gemacht haben. Dieses zeigt mich beim Signieren des Plakats, das sich das Lichtblick-Kino für sein Thomefestival ausgedacht hat. Ich wüsste schon gerne, welche Frau ihre Lippen dafür hergegeben hat. Die Idee für das Plakat scheint mir vom Drehbuch zu "DAS ROTE ZIMMER", in dem die Abenteuer eines Kussforschers geschildert werden, inspiriert zu sein.
26.08.09  
Es sieht zwar so aus, als hätte ich versucht, mir wegen der PINK-Zuschauerzahlen die Pulsadern aufzuschneiden. Aber so weit bin ich noch nicht.
29.08.09  
Jetzt blüht auch die dritte Dahlie in meinem Garten und versucht mich mit ihrer Schönheit über die schlechten Zuschauerzahlen von "PINK" hinweg zu trösten. Außerdem mache ich heute noch ein Feuer für die Göttinnen und Götter, die für die Zahl der Kinozuschauer verantwortlich sind. Immerhin soll die Höchsttemperatur heute nicht mehr als 20 Grad sein. Am allerliebsten hätte ich jetzt schon Schnee!

Hier das Feuer. Wenn die Zuschauerzahlen des zweiten Wochenendes besser wären als die des ersten, wäre das immerhin schon ein kleiner Lichtblick.
30.08.09  
Meine Tochter Joya und ihr Freund auf Blitzbesuch im Bauernhof. Was tun sie? Statt mein Abendessen zu genießen, hängen beide an ihren Handys und führen geschäftliche Telefonate. In drei Wochen fliegt Joya nach Malawi und filmt, als Kamerafrau, Elefanten. Ich beneide sie.
31.08.09   Zum Monatsende zwei Schocks. Mit zunehmendem Alter werde ich immer zerbrechlicher: zum zweiten Mal in diesem Jahr habe ich eine gebrochene Rippe plus ein Bänderriss im Schultergelenk. Und die "PINK"-Zuschauerzahlen vom zweiten Wochende, die genau so trostlos sind wie die vom ersten.
     
     
     
     
     

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