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10 März

01.03.10   Fast auf den Tag genau, ein Jahr später, zeigt meine Tochter Joya im Arsenal-Kino ihren zweiten Kurzfilm. An ihren Freundinnen, die ich als sie noch Kinder waren zum letzten Mal gesehen habe, sehe ich, wie alt ich selbst inzwischen geworden bin.

Mein Sohn Nicolai mit seiner Freundin.

Der Potsdamer Platz. So habe ich ihn in 2002 zum ersten Mal gesehen und war so fasziniert, dass ich ihn unbedingt in meinem nächsten Film drin haben wollte. Deshalb musste die Filmfamilie in "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" unbedingt in eine Wohnung am Potsdamer Platz umziehen.
02.03.10  
In der Friesenstraße verkündet ein Restaurant das.

Ein natürliches Kunstwerk.

Ein Kunstwerk in einem Restaurant am Marheineckeplatz.
Reinhild Blascke mailt mir heute morgen die Liste aller Locations im Drehbuch von "DAS ROTE ZIMMER": Es sind 13 Motive in Berlin und 9 Motive auf dem Land und insgesamt 53 Szenen, die Außen gedreht werden müssen - also mehr oder weniger wetterabhängig sind. Nach diesem endlosen Winter muss ja eigentlich als Ausgleich ein wunderbarer endloser Sommer kommen!
04.03.10   Mit Nicoletta Drossa, Serpil Turhan und Reinhild Blaschke mache ich die erste Motivsuche für "DAS ROTE ZIMMER". Zuerst fahren wir zu einem Haus am Storkower See, siebzig Kilometer südlich von Berlin, es erweist sich als ungeeignet. Dann zu einem Haus am Schwielower See, in eine ehemaligen Künstlerkolonie, vierzig Kilometer westlich von Berlin. Die Architektur erinnert mich an Hitchcocks "Psycho". Vielleicht wäre das sogar reizvoll. Wenn der Kussforscher dieses Haus sieht, müsste er sich auf alles gefasst machen.

Das erste Haus. Hier können Luzie und Sibil auf keinen Fall wohnen. Luzie, die immerhin 2000 Euro monatlich von ihrem ersten Mann kriegt, hätte sich mit Sicherheit einen schöneren Platz zum Schreiben und Leben ausgesucht.

Nicoletta, Serpil und Reinhild versuchen trotzdem fröhlich zu sein.

Am zweiten Motiv sehen wir erstmal dieses burgähnliche Haus. Das könnte ein Prinz für seine Prinzessin gebaut haben oder ein reicher Mann, der seine Geliebte für eine Prinzessin hält.

Das zweite Haus, das zwar nicht ganz zum Drehbuch passt. Es liegt am Waldrand, hat fünf verschiedenfarbige Zimmer und müsste innen erheblich umgestaltet werden. Eine absolute Herausforderung für Reinhild Blaschke, die die Ausstattung macht. Von außen schön, aber innen drin total ungemütlich.

Küche und Wohnzimmer.

Das grüne Zimmer im zweiten Stock mit einer kleinen Terrasse.

Nebendran ein violettes Zimmer.

Vielleicht das Schlafzimmer von Sibil.

Noch ein kleines Zimmer. Ich kann mir noch überhaupt nicht vorstellen, welches Zimmer das "rote Zimmer" werden könnte.

Das Haus von hinten. Eigentlich müsste ich schreiben von vorn, denn rechts ist der Eingang zum Haus. Hier würden Luzie, Sibil und Fred an einem Tisch sitzen, frühstücken und bei einem Glas Wein mit Fred zu Abend essen. Ich habe keine Ahnung wie das im Sommer, der ja wohl irgendwann auch hier wieder einkehren wird, aussieht.

Eine Viertelstunde später sind wir zu zwei Waldseen gefahren und werden von einem erneuten totalen Wintereinbruch überrascht.
05.03.10  
Mit Beatrice Babin bespreche ich eine eventuelle Zusammenarbeit für "DAS ROTE ZIMMER".

In diesem Glashaus, hoch über der Spree, habe ich 2001 eine Woche lang bei "VENUS TALKING" gedreht (LINK).

Das gegenüberliegende Gebäude mit seinen Reflektionen war damals noch nicht fertig.

Auf der anderen Straßenseite unseres damaligen Drehorts in der Cuvrystraße sind diese beiden monumentalen Graffitti.


In den noch ziemlich neuen Räumen von "The Post Republic" bespreche ich die Postproduktion von "DAS ROTE ZIMMER" und erfahre, dass alles, was ich bisher über das Drehen mit der RED ONE (und wie es dann damit weitergeht) wusste, so ziemlich richtig ist. Auf jeden Fall wird alles sehr, sehr viel einfacher als bei meinen letzten vier Filmen.
06.03.10   Weil draußen kein Frühling ist, mache ich mir in der Küche mit einem Tulpenstrauß selbst ein bisschen Frühling.
09.03.10  
Nächste Woche am 16. März um 0:45 Uhr läuft auf HR3 mal wieder "ROTE SONNE". Hier auf YouTube der erste Teil eines Interviews mit dem Sender FAB zum dritten Neustart des Films von 1994.
10.03.10  
Der zweite Teil des Interviews zu "ROTE SONNE".
11.03.10  
Mein Sohn Nicolai und seine Freundin Ina.

Mein zweiter Besuch bei Ikea. Das Einkaufen eines kompletten Betts mit Nicolai dauert nicht länger als 10 Minuten, denn wir können die einzelnen Teile selber einscannen und mit einer ec-Karte bezahlen. Das Anstellen in einer Schlange an der Kasse ist nicht mehr nötig. Das Beladen seines Autos etwas länger.

Das Zusammenbauen dieses Betts war extrem umständlich und hat 3 Stunden gedauert. Vielleicht gibt es in 50 Jahren Ikeamöbel, die mit Hilfe eines Ikea-Roboters zusammengebaut werden. Denn die Ikeaisierung unseres Planeten schreitet rasend schnell voran. Nur Afrika und Südamerika sind bis jetzt noch ikeafrei.
    Morgen früh fahre ich zu meinem Bauernhof und schaue mir unterwegs ein Haus an, dass vielleicht der Hauptdrehort von "DAS ROTE ZIMMER" werden könnte. Es liegt tatsächlich, wie ich das im Drehbuch geschrieben habe, am Ende aller Straßen. Ich habe vier Fotos von diesem Haus gesehen. Genau so habe ich mir das Haus von Luzie und Sibil vorgestellt. Ich hoffe, dass ich es überhaupt finden kann, denn die Wegbescheibung dahin, die ich bekommen habe, ist zumindest ergänzungsbedürftig. Morgen Abend mehr.
12.03.10   Entsetzt schaue ich heute morgen, als es hell wird, aus dem Fenster: es schneit schon wieder.

Ich fahre trotzdem auf den Bauernhof und finde auch den Weg zum potenziellen Haus von Luzie und Sibil. Es ist ein ehemaliges Bahnwärterhaus.

Der Weg zum Haus auf den letzten 4 Kilometern. Eine DDR-typische Straße aus Betonplatten. Aber drumrum sind jede Menge Seen, große Ödlandflächen und sogar kleine Hügel im Wald.

Der erste Blick auf das Haus von der Straße bezaubert mich.








Der einzige Schönheitsfleck dieses Hauses sind diese Züge, von denen in jeder Stunde vier vorbeifahren. Ich denke darüber nach, ob es möglich ist, aus dem Geräusch der vorbeifahrenden Züge einen Pluspunkt für den Film zu machen. Vielleicht fällt mir heute Nacht im Traum was dazu ein.

Und hier noch mein erster Sonnenuntergang in diesem Jahr auf meinem Bauernhof. Übrigens liefen vor mir gestern zwei Rehe - so wie ich das im Drehbuch beschrieben habe - über die Straße. Die waren überhaupt nicht scheu, sondern blieben stehen und schauten uns verwundert an. Meine ägyptische Freundin hielt sie für Gazellen.
13.03.10   Am 30. März 2010 wird "ROT UND BLAU" um 22.45 Uhr vom rbb ausgestrahlt.
14.03.10   Frühlingsvorbereitungen auf dem Bauernhof. Ich schließe die Pumpe für meinen Brunnen wieder an und hole Oleander- und Yuccatöpfe aus ihrem Winterquartier in der Hoffnung, dass es nicht mehr kälter als minus fünf Grad wird. Draßen am Dorfteich sind alle Weiden gefällt worden, da deren Wurzeln die Wasserrohre aus den umliegenden Höfen und auch die Teichmauer beschädigen könnten.







Am Hauseingang blühen schon die Schneeglöckchen. Draußen im Garten sind sie noch lange nicht so weit. Aber in den nächsten Tagen soll es ja endlich wärner werden.
Im CARGO-Blog veröffentlicht Ekkehard Knörer die Abstimmungsergebnisse der DFFB-Studenten zur Wahl des neuen DFFB-Direktors. (LINK).
15.03.10  


Beim Waldspaziergang kreuzt schon wieder ein Reh unseren Weg.







Immer wieder finden wir Bäume, die auf diese Art markiert sind. Sollen sie gefällt werden?

Eine Viertelstunde später überrascht uns ein Schneesturm.
   
17.03.10   Mit meinen noch immer ägyptischen Augen heute in Berlin. Beim Linksabbiegen an einer Kreuzung schreit mich ein LKW-Fahrer an: "Fahr weiter - du alter Sack!" Das ist mir noch nie passiert. Ich bin eine ganze Weile schockiert.

Eine natürliche Kunstinstallation in der Fidicinstraße.

Ausgrabungen in der Fidicinstraße. Hier stand ein Altersheim im 50er-Jahre Baustil. Jetzt wird ein neues schöneres Heim für "Senioren" gebaut. Meine Freundin meint sarkastisch: Wenn es fertig wird, kannst du hier einmal einziehen.

Vor Beginn der Dreharbeiten von "BERLIN CHAMISSOPLATZ", also vor 30 Jahren, wollte ich dieses ehemalige Brauerei-Bürogebäude als künftiges Büro von Moana-Film mieten.



18.03.10   Im Film-Blog "Eskalierende Träume" finde ich heute ein Text von Sano Cestnik mit dem Titel "Im Kino gewesen, geweint - Ein Paar Betrachtungen und Hinweise zu den Filmen von Rudolf Thome" (LINK). Es macht mir Mut, sowas zu lesen!
Ein paar Stunden später. Heute ist der erste richtige Frühlingstag. Ich weiß, dass 1 Schwalbe noch keinen Frühling macht und dass es auch im April noch schneien kann.

Da wo gestern noch ein Kellerloch zu sehen war, ist jetzt eine Lehm- und Sandwüste. Wenn die mit dem Bau des Altersheims so weitermachen, muss ich mich mit dem Altwerden beeilen.

Das beste Restaurant weit und breit, was Essen, Wein und Bedienung betrifft. Hier habe ich vor vier Jahren eine Ansprache an mein meuterndes Filmteam gehalten, nachdem ich mich nach vier Drehtagen von meinem Kameramann getrennt habe.

Auch dieses Haus hat mir vor 30 Jahren schon gefallen. Es scheint halbleer zu stehen.

In einem Hinterhof der Fidicinstraße ist diese Künstler- und Handwerkerstraße entstanden. Ich war noch nie da. Die ägyptischen Augen funktionieren. Ich bin wie verwandelt. Jeder Tag ist ein Abenteuer.
19.03.10   Zur Uwe Lausen-Ausstellung in der Schirn erscheint ein Text, in dem dessen Bilder mit "DETEKTIVE" und "ROTE SONNE" verglichen werden (LINK). Sein Bild "Grandiose Aussichten" hing ein Jahr lang in meiner Wohnung. Darüber habe ich am 11. 6. 2009 im Moana-Tagebuch geschrieben. Da wollte eine Schweizer Studentin, die an einer Doktorarbeit über Uwe Lausen sitzt, von mir wissen, welches Bild das war. Hier ist es noch mal.

Auf eine geheimnisvolle Art gehört dieses Bild zu meinem Leben. Mit diesem Bild an der Wand habe ich "DETEKTIVE" gedreht und "ROTE SONNE" zusammen mit Max Zihlmann konzipiert.

Ein überall mit Kunst verziertes Haus in der Kloedenstraße.

Im Innenhof.





Der Plan des künftigen Altersheims zwischen Fidicinstraße und Schwiebusser Straße..
20.03.10   Seit gestern Abend bin ich wieder ein richtiger Computerfreak, denn beim Drehen mit der Red One für "DAS ROTE ZIMMER" habe ich es bei der Postproduktion mit erheblich größeren Datenmengen zu tun. Und, der ganze Film - alles was ich gedreht habe - existiert nur als Computerdatei! Da will ich schon wissen, wie das funktioniert. Jetzt weiß ich schon mehr. Mit einer etwas älteren eSATA-Card geht das Übertragen von einer Festplatte zur anderen zumindest doppelt so schnell wie mit FireWire 800. Bis das wirklich funktioniert hat auf meinem alten Schnittcomputer, hatte ich viele schlaflose Stunden. Ich habe ihn vor 6 Jahren gekauft und bin seitdem nie mehr in seine "Eingeweide" gegangen. Jetzt habe ich es getan und weiß, ich kann es noch immer.
21.03.10  
Eine der vielen Malls in Berlin. Hier habe ich gestern die eSATA-Card für meinen Mac gefunden. In zehn Tagen werde ich mir die größte Mall Ägyptens anschauen. Dort stehen mit Sicherheit keine Plastik-Palmen.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren schneide ich wieder mal diese uralte Rose in meinem Vorgarten.

Den Wilden Wein habe ich 1981 nach dem Drehen von "BERLIN CHAMISSOPLATZ" gepflanzt. Jetzt bedeckt er eine ganze Hauswand.

Dieses Kunstwerk, das ich vor vier Tagen fotografiert habe, ist inzwischen fast ganz von bösen Buben zerstört worden.
Am Nachmittag bin ich wieder auf meinem Bauernhof und skype zum ersten Mal mit Radhe Schiff, der "Sonnengöttin" nach Florida. Draußen regnet es immer wieder. Aber mein Teich ist jetzt endlich wieder eisfrei.





Jetzt auch Schneeglöckchen im Garten - überall.
22.03.10  
Die Wettervorhersage für heute auf meinem Bauernhof.

Die Wettervorhersage war richtig. Strahlend blauer Himmel. Ich verbrenne jetzt endlich das Schilf vom letzten Jahr und fange damit an, den Teich in meinem Garten leerzupumpen. Morgen muss ich dann das verrottete Laub herausholen. Das wird ein harter arbeitsreicher Tag.
Am späten Nachmittag bin ich in diesem Jahr zum erstenmal geschwommen!!! Allerdings nicht freiwillig, sondern beim Herausholen des Laubs aus dem Teich bin ich ganz langsam wie in Zeitlupe ins Wasser gerutscht. Denn die Teichfolie ist durch den Algenbelag glitschig wie eine Rutschbahn für Kinder. Im Sommer liegt immer ein Strick im Wasser, mit dessen Hilfe man sich rausziehen kann. Aber jetzt nicht. Ich habe eine ganze Weile versucht, da wo ich reingerutscht bin, wieder rauszukrabbeln, bin aber immer wieder zurückgerutscht. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Sollte ich auf diese Weise langsam sterben. Das wäre ein sehr unrühmlicher Tod. Ich sah schon eine Schlagzeile in der Zeitung: Siebzigjähriger Filmregisseur stirbt in seinem Gartenteich. Dann hatte ich plötzlich eine Idee. An der Stelle, wo die Teichwand ganz steil abfällt, hängen Grasbüschel in den Teich. Ich schwimme da hin und schaffe es beim dritten Versuch, einen Büschel zu packen und mich daran aus dem Wasser zu ziehen.
23.03.10  


Kurz vor Sonnenuntergang war der Teich leer. Im Schlamm habe ich zwei lebendige Molche und zwei tote Frösche gefunden. Beinahe hätte ich Ihnen gestern Gesellschaft geleistet.

24.03.10   Morgen früh muss ich leider wieder nach Berlin fahren, obwohl jetzt auch hier der Frühling richtig anfängt. Bald ist mein Teich wieder voll mit frischem Wasser. Ohne all die Wassertiere, die da im Schlamm trotz monatelanger Eisdecke überlebt haben. Meine Forsythien und Osterglocken werden wahrscheinlich in diesem Jahr blühen, während ich in Kairo bin. Aber Kairo im Frühling ist bestimmt schöner.
Weil ich von der Arbeit gestern noch erschöpft bin und auf das Volllaufen meines Teichs warten muss, gucke ich mal in die Zuschauerzahlen von zwei deutschen Filmen. Bei "Der Räuber", der immerhin im Wettbewerb der Berlinale gelaufen ist, in der ersten Woche 4.073 und in der zweiten Woche 1.893 Zuschauer. Für einen Berlinale-Wettbwerbsfilm ist das katastrophal.
Bei Werner Herzogs "Bad Lieutenant", obwohl von einer Major-Company (Fox) ins Kino gebracht, sieht es kaum besser aus: 1.Woche 5.029, 2. Woche 1.587, 3.Woche 517 Zuschauer. Bei all dem Jubel über die Publikumserfolge deutscher Filme, sollten diese Zahlen bei den Verantwortlichen Nachdenken auslösen. Zumindest fühle ich mich da mit meinen ca. 4.000 Zuschauern bei "PINK" nicht mehr ganz so einsam. Aber für "DAS ROTE ZIMMER" werde ich mir etwas Neues ausdenken. Ins Kino muss er, weil alle meine Filme für das Kino gemacht sind, und weil ich das so weitermachen will, bis ich tot bin.

Jetzt ist mein Teich wieder voll mit frischem Wasser. Wenn die Kinos, in denen "DAS ROTE ZIMMER" laufen wird, so voll werden - Ende 2010 oder Anfang 2011 - wäre ich glücklich. Leider gibt es für Kinozuschauer keine Pumpen, mit deren Hilfe man sie einströmen lassen kann.
25.03.10  
Alle Kiezbwohner sitzen bei 19 Grad draußen in der Sonne. Die Palmen, die vor der Marheinecke-Halle stehen sind nicht aus Plastik, sondern lebendig. Vor den Restaurants, wo das Essen gut ist, ist alles voll. Da wo das Essen schlecht ist, sitzt trotz Sonne niemand. Ein Restaurant-Test der Einheimischen.
Ich glaube, ich bin gestern in eine Falle getappt. Ich wollte auf Grund einer Anzeige in der "Zweiten Hand" (LINK), um für "DAS ROTE ZIMMER" Geld zu sparen, einen MacPro 8 Core als Schnittcomputer kaufen, nach endlosen emails hin und her habe ich heute morgen bei Western Union das Geld überwiesen. Es ging an eine Logistic-Firma in England mit einer schönen mehrsprachigen Website (LINK). Jetzt schweigt sowohl der Verkäufer in England als auch die Transport-Logistic-Firma. Alle Moana-Tagebuch-Leser dürfen jetzt laut über mich lachen.
Ich bin noch immer nicht ganz fertig mit diesem Betrug. So fing es an mit dieser email-Antwort:
"I worked in your country for 9 months and now i am back in my country. I live in Sunderland, United Kingdom.
The company where i worked give me the item but i preferred my old one and i never used this one.
So because we can`t make the deal face to face, i want to use an escrow service. Please let me explain you how we will make the transaction:
First I will go with the item to the shipping company and you will receive the tracking number# from them, so you can verify. After that, you will send the money (Wire Transfer) to the shipping company agent and they will keep the money until you will receive and inspect the package. When you will receive the item and all is ok, I receive the money from them. The transaction is very easy and secure for both of us !
Now so i can start the shipping procedure i need this info :First name:
Last name:
Address:
City:
Zip code:
Country:
Phone number#:I will wait your e-mail as soon is possible
.
Ich war misstrauisch bis heute morgen, wollte eine andere Transportfirma DHL oder FedEx, aber die Website von BIS Logistics hat mich, als uralter Macher der Moana-Website, überzeugt. Ich dachte, sowas kann nur mit rechten Dingen zugehen. Jetzt habe ich ein bisschen nachgeforscht und herausgefunden, dass diese Website erst seit fünf Tagen existiert. Das schlechte Englisch in der Email des Verkäufers hätte mich schon stutzig machen müssen. Natürlich auch der Preis des MacPro. Aber ich glaube immer daran, dass ich Glück habe und verdränge meine Bedenken. In Zukunft werde ich nur noch von "face to face" Sachen kaufen. "Man wird so alt wie eine Kuh und lernt doch immer noch dazu" hat mir mein Vater früher, als ich klein war, gesagt.
26.03.10   Schon wieder ein Frühlingstag. Draußen in meinem Vorgarten blühen die Tulpen. Dann kommt meine Regieassistentin Serpil Turhan und holt sich den Computer ab, den ich ihr für das Drehen von "DAS ROTE ZIMMER" versprochen habe. Sie zeigt mir ihre Besetzungsliste und sagt, dass ich die Rolle eines Mannes im Dorf, der in seinem Vorgarten den Rasen mäht und von Fred gefragt wird, wie man nach Kleinblittersdorf kommt, übernehmen soll. Ich habe sofort nein gesagt, dann aber gedacht, wenn ich das spiele, spare ich 500€ und fast das ganze Geld, das ich gestern durch einen Betrüger verloren habe ist wieder da. Danach verfalle ich für eine Stunde in einen Tiefschlaf, Dann kommt Ariane Heimbach und vertieft das Interview über die Liebe für "Brigitte Woman" mit mir. Es dauert vier Stunden.



Serpil Turhan.

Ariane Heimbach zeigt mir am Ende unseres Interviews die Fahnenabzüge des geheimnisvollen Thome-Buchs, die sie vom Schüren-Verlag bekommen hat.

Ich habe sie dann gebeten, auch von mir ein Foto zu machen. Ich wollte sehen, wie ich mit den seit zwei Monaten längeren Haaren und einer Lesebrille von Fielmann aussehe. Ich denke, ich wirke etwas intellektueller als ich bin.
28.03.10   Am Morgen versinke ich in den Tiefen des Internet. Am Nachmittag kümmere ich mich wieder um meinen seit vielen Jahren vernachlässigten Vorgarten. Die Ligusterhecke wurde zum letzten Mal von Hannelore Elsner beim Drehen von "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" mit einer elektrischen Heckenschere geschnitten. Denn im Film war damals meine Wohnung ihre Wohnung.
Mein Gott, was hat diese Wohnung schon für Verwandlungen erlebt. In "DAS MIKROSKOP" war sie die Wohnung von Vladimir Weigl mit all seinen Aquarien und Bananenstauden.

Ein Szenenfoto aus "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST".

Die Ligusterhecke ist schon fast am Absterben, denn überall ist sie von einer Schlingpflanzenart durchwuchert, die ich nicht kenne und auch nicht gepflanzt habe. Sie hat jede Menge Blüten und danach Samenstände, die fast so aussehen wie die von Pusteblumen. Vielleicht ist das Knöterich, der von den Kleingärten auf der anderen Straßenseite herübergeweht ist? Jetzt habe ich erstmal diese ganze Rankennetzwerk überall durchgeschnitten. In diesem Jahr werde ich mich um meinen Vorgarten mal wieder richtig kümmern.
Mit Serpil Turhan telefoniere ich am Abend eine Dreiviertelstunde und gebe ihr Anweisungen, was sie machen muss, um das Drehplanprogramm Fusselcheck auf dem Computer, den ich ihr am Freitag gegeben habe, zu installieren.
29.03.10   Ab Mitte Mai hat Moana für "DAS ROTE ZIMMER" ein Produktionsbüro. In der Fidicinstr. 14 c im dritten Stock.

30.03.10   Heute Nacht um 22.45 Uhr läuft auf rbb "ROT UND BLAU", der erste Teil der Zeitreisen-Trilogie (LINK).
Erinnerungen.


Das Filmteam von "ROT UND BLAU". Auch das ist eine Zeitreise. Wenn der Film läuft, sitze ich schon im Flieger nach Ägypten. Gestern habe ich die dazu passende Werbung am Cinema Paris entdeckt.
31.03.10   Aus Kairo: ich bin die ganze Nacht geflogen und dann erstmal schlafen gegangen. Jetzt um 9 Uhr hat es draußen schon 23 Grad.
Es sieht alles anders aus als im Januar/Februar. Jetzt gibt es blühende Bäume. Die Gerüche sind stärker. Nur der Lärm auf den Straßen ist geblieben.




     
     
     
     
     
     
     

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