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11 September

01.09.11  

Noch 7 Tage bis zum Drehbeginn von "INS BLAUE". Heute ist der Maskentest wie ein Sturm über mich hinweggerauscht. Alle meine Räume waren belegt: Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Flur. Und mittendrin die neue RED Epic, die in mancherlei Hinsicht noch ein work in progress ist. Am Ende stellen wir fest, dass weder Final Cut noch Premiere die Daten der Epic lesen kann. Wenigstens Premiere konnte es nach einigen per Hand eingebauten zusätzlichen Programmen.

















02.09.11   Ein langes und erfreuliches Gespräch mit Hartmut Mausolf, der uns seine funkelnagelneue RED Epic für "INS BLAUE" zur Verfügung stellt. Danach viele Telefonate mit THE POST REPUBLIC, TrickWilk und Beatrice Babin. Jetzt wissen wir, wie wir mit den Epic-Daten umgehen müssen.
Noch 6 Tage bis zum Drehbeginn von "INS BLAUE".
03.09.11   Noch 5 Tage bis zum Drehbeginn von "INS BLAUE". In Berlin habe ich angefangen, meinen Koffer zu packen. Ein letzter Besuch auf meinem Bauernhof, der mir unglaublich friedlich und still vorkommt, denn in Berlin bin ich umgeben vom Lärm der Bauarbeiten.


04.09.11   Noch 4 Tage bis zum Drehbeginn von "INS BLAUE". Gestern bin ich 6 km Fahrrad gefahren, heute 8 km. Auf dem Bauernhof habe ich nochmal gemäht und dann alles in Hof und Garten aufgeräumt. Auch das Scheunentor ist zum erstenmal seit März wieder geschlossen.

Am Abend in Berlin treffe ich einen weiteren potenziellen Mitarbeiter für mein Filmteam…


05.09.11   Noch 3 Tage bis zum Drehbeginn von "INS BLAUE". Nicoletta Drossa, Bernadette Paassen und Beatrice Babin betrachten auf meinem 30 Zoll-Monitor die Aufnahmen vom Maskentest.



Mit mir selbst auf Film bin ich gar nicht glücklich.

Esther Zimmering
06.09.11   Noch 2 Tage bis zum Drehbeginn von "INS BLAUE". Auf Spiegel Online lese ich gerade die Schlagzeile "Generalstreik legt Flugverkehr nach Italien lahm". Wie gut, dass wir alle mit dem Auto nach Italien fahren. Heute abend ist "Warm-Up" in meiner Wohnung. Morgen früh fahre ich zur Motivsuche nach Irschenberg in Bayern.

Und hier Bilder von unserem Warm-Up. Das gesamte Team und alle Schauspieler waren da.













07.09.11  

Mit einem kleinen Vorausteam fahre ich heute nach Irschenberg, dahin, wo ich 1972 die letzte Szene von "FREMDE STADT" gedreht habe. Nikes Film soll mit derselben Einstellung beginnen, mit der mein Film damals geendet hat.
Mich quält noch die Frage, ob wir beim Drehen einen Black Pro Mist-Filter einsetzen sollen. Bei "DAS ROTE ZIMMER" hat Ute Freund das nicht getan.



Das Wetter auf der Fahrt ist abwechslungsreich.

Genau hier stand die Kamera in "FREMDE STADT".

Wo bauen die Mädchen ihr Zelt auf? Hier…

…oder eher da. Ich komme gerade vom Fahrradfahren. Leider gibt es in dieser Gegen nur Bergauf-Bergabstrecken. Aber immerhin habe ich dabei eine Kfz-Werkstatt entdeckt, denn der Blinker unseres VW-Busses geht nicht mehr.

08.09.11  
Es regnet. Ein Blick vom Balkon unseres Landgasthofs. Ich kann nur noch beten, dass es, wenn alle anderen aus Berlin hier ankommen, wieder aufhört. Wenn nicht, müssen wir bei Regen unsere ersten drei Szenen drehen.



Vorbereitungen für unsere erste Filmszene.

Vorbereitungen für unsere letzte Einstellung heute. Im Drehbuch steht, dass "blutrot die Sonne untergeht". Wir sind schon froh, dass es nicht regnet. Auf der Wiese, die wir uns gestern zum Drehen ausgesucht hatten, hat der Bauer inzwischen Jauche ausgefahren. Es riecht nicht besonders angenehm.
09.09.11  


Deutschland. Regen.

Kurz vor der Grenze zu Österreich.

Italien. Sonne.

Manche Teammitglieder essen ein paar Trauben. Manche zuviel davon.



Unsere "Basis" bis zum Dunkelwerden.

Während das Team am Nachmittag zu Mittag isst, vertreibe ich mir die Zeit mit Fahrradfahren.

10.09.11  

Wir leben beim Drehen durchaus gefährlich. In der Dusche von Kaspars Zimmer ist ein Skorpion. Esther Zimmering tritt beim Baden im Meer in den Stachel eines Fisches und ihr Fuß schwillt an. Aber am Morgen sind Gott sei Dank alle acht Autos in voller Besetzung im Hotel in Vasto angekommen.

12.09.11   "Produktionsklappe" abends am Strand von Vasto.


13.09.11   Unser erster freier Tag. Ich gehe zum ersten Mal im Meer schwimmen, fotografiere den Sonnenaufgang und den Mond, denn gestern war Vollmond.



















Am Mittag dann Motivsuche für die " Straße Küstenhinterland".

Hier kommt der Mönch mit seinem Fiat entlang gefahren und hilft den Mädchen aus der Patsche.

Das ist der Zeltplatz der Mädchen in Nikes Film.

Am Wegrand vertrocknete Disteln.

Auch auf dieser Straße könnte der Mönch angefahren kommen. Er käme dann sozusagen direkt aus dem Blau des Himmels.
14.09.11   Am zweiten drehfreien Tag finde ich die drehlose Zeit schon wieder langweilig. Ich fahre Fahrrad, schwimme im Meer und mache Fotos von den Quallen, die an den Strand gespült werden. Unser Kopiercomputer, der die gedrehten Daten auf drei verschiedenen Festplatten speichert, funktioniert von einem Tag auf den anderen nicht mehr.







Am Abend sehe ich zwei Stunden lang mit meiner Kamerafrau Bernadette Paassen und Maik Sündram auf einem 27 Zoll-Monitor alle bisher gedrehten Szenen von Szene eins bis sechzehn und habe dabei das Gefühl, dass die gesamte Exposition des Films schnell und sogar spannend wird, weil man als Kinozuschauer auf jede Figur neugierig wird. Es flutscht auf jeden Fall besser als bei "DAS ROTE ZIMMER".
Danach sitze ich mit Nicoletta Drossa auf meinem kleinen Hotelzimmerbalkon und ich erzähle ihr von dem, was ich gesehen habe. Ich gestehe ihr auch, dass ich, als ich das Drehbuch vor zwei Jahren schrieb, stark daran gedacht habe, dass "INS BLAUE" mein letzter Film sein sollte. Und dass ich jetzt wieder daran denke, wenn irgendwie möglich, noch gut zehn weitere Filme zu drehen. Nicoletta hat mir dann sofort vorgeschlagen, einen Film in Griechenland zu drehen (sie ist Griechin). Oder in Thailand. Dort sei das Drehen ganz besonders billig. Ich habe dann nur gesagt. Jetzt drehen wir erstmal diesen Film. Dann lese ich die Dispo für den Drehtag morgen und freue mich auf die Arbeit.
16.09.11  

Ich sehe mit Bernadette Paassen die Muster von gestern und heute. Mir wird erst jetzt richtig klar, dass ich tatsächlich zwei Filme auf einmal drehe. Und dass es zwischen beiden Filmen bizarre Überschneidungen gibt. Zwischen den Bildern, denn Nikes Film drehen wir mit einem uralten Cook-Zoomobjektiv, mit dem wir auch tatsächlich zoomen (zumindest versuchen wir das, denn es ist etwas holprig). Aber auch zwischen den Filmfiguren, bei denen der Unterschied zwischen Leben und Film verschwimmt.
Danach gehe ich zum Strand um ein Foto des rot über dem Meer aufsteigenden Monds zu machen.

19.09.11   Wir müssen den für heute geplanten Dreh leider abbrechen, denn es regnet, und ein starker Wind kommt auf.

Pepito, der richtige Fischer, warnt uns vor einem noch stärkeren Unwetter, das in eineinhalb bis zwei Stunden ausbrechen soll.

Sein Fischerboot, das im Film Pauls Fischerboot werden soll.

Wir nehmen Pepitos Warnung ernst und bauen das Zelt der Mädchen wieder ab. Außerdem wird der Regen immer stärker.

Wir räumen den Drehort.

Henning Vogt/Paul als Fischer. Pepito hätte sich gefreut, wenn er ihn heute so gesehen hätte. Wir müssen umdisponieren und machen aus dem 10. Drehtag einen freien Tag. Ich bin ziemlich frustriert, aber gegen das Wetter bin ich machtlos.

Elisabeth Lestikow/Laura genießt die unerwartete Freiheit und schwimmt bei Regen im Pool des Hotels, denn es ist noch immer warm.
Zwei Stunden später klart der Himmel wieder auf. Wir ärgern uns nicht, sondern nützen die Zeit und schauen uns einen Strand an, den wir vorher nicht kannten.

Über dem Gebäude am Ende der Bucht soll die Sonne aufgehen, sagt Kaspar mit Hilfe einer App auf seinem iPhone.



Nicoletta testet die Tiefe des Wassers. Mein Gott, wir sind ein harmonisches Filmteam.

20.09.11

  Heute isr ein von Anfang an geplanter freier Tag. Auch morgen wollen wir mit kleinem Team Aufnahmen nur von Bäumen, Kakteen, Pflanzen machen (was unter Umständen ziemlich aufwändig werden kann). Ich verfolge von frühmorgens das Wetter wie ein Schießhund.

Blick aufs Meer vor Sonnenaufgang

nach Sonnenaufgang

gegen 11 Uhr

Vadim gibt mir seine Tageszeitung und ich sehe endlich die großen Zusammenhänge (was das Wetter betrifft). Von Zweitausendeins erhalte ich das Artwork für 4 DVD's, die im November erscheinen.




21.09.11   Der nicht mögliche Drehtag liegt mir wie ein Stein im Magen. Mit Miniteam filmen wir stille Bilder, was für den zweiten freien Tag ohnehin vorgesehen war.











Der paradiesische Strand, den wir am Montag gesehen hatten, ist vom Meer fast völlig überflutet. Nicoletta arbeitet fieberhaft an einer Alternative, denn niemand von uns weiß, ob sich das Meer bis morgen wieder beruhigt hat.
Heute Abend läuft im Fernsehen auf rbb "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE", der letzte Film, den ich mit Hannelore Elsner gedreht habe. Montagnacht bin ich aufgewacht und auf RAI Uno lief "Die Kommissarin", der hier "Lady Cop" heißt.
27.09.11   Vadim Glowna hat gestern mit uns seinen 70. Geburtstag gefeiert. Ich habe ihm zu Ehren mein Gelübde, keinen Wein zu trinken - das ich seit 73 Tagen eingehalten habe - "unterbrochen" und mit ihm angestoßen.
Der Wein hier ist, wie Nike zu Lucas in "INS BLAUE" sagt, "sehr lecker".

28.09.11   Heute heiratet Serpil Turhan, mit der ich seit "ROT UND BLAU" zusammengearbeitet habe. Sie hat mir ein Hochzeitsfoto versprochen, damit ich es auch wirklich glaube.
Noch ein Wort zum Ureparapara-Strand. So sieht er aus während der Tourismus-Saison…



…und auch Delphine scheinen an diesem Strand öfter herumzuschwimmen. Sonst wären sie nicht auf dem Gemälde am Swimmingpool unseres Hotels.
30.09.11   Serpil Turhan ist jetzt verheiratet. Vadim Glowna hat gestern von der Bettszene mit Laura geträumt. Ich habe heute Nacht geträumt, dass ich in Paris mit den Herren vom Cannes-Filmfestival zu tun hatte.
Nach den Dreharbeiten heute muss ich entscheiden, welches Tor das Tor für Abrahams Haus sein soll.

Das ist das Originaltor…

…und das ist ein Tor zu einem unbebauten Nachbargrundstück. Weil dahinter das blaue Meer zu sehen ist, entscheiden wir uns alle einstimmig für dieses Tor, dessen Besitzer wir nicht kennen.

Abrahams Haus von oben. Wenn mir nicht noch etwas einfällt, werden wir es im vermutlich Film nie so sehen.

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