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04 Juni

1.06.2004   Der erste Schreibtag!!! - Die Wettervorhersage hat Gewitter angekündigt. Noch scheint die Sonne. Hab schon wieder von Dreharbeiten geträumt heute Nacht.

Die vier Fotos unten zeigen meinen Stapel von Schreibheften aus aller Welt. Ich hab das auf dem dritten Foto mit den Weintrauben abgebildete gewählt. Die Wahl ging sehr schnell. Ich hab das Heft letztes Jahr auf dem Warschauer Filmfestival, wo "ROT UND BLAU" lief, gekauft..

Das Nicht-Live-im Internet-Schreiben ist eine ganz neue Erfahrung. Habe 31 (!) potenzielle Titel aufgeschrieben. Hoffentlich kann ich mich schon morgen entscheiden! Weil jeder Titel ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich durch das Verschieben der Dreharbeiten von "RAUCHZEICHEN" nicht blockiert bin. Das Gegenteil ist der Fall. Vielleicht weil ich durch meine Krankheit Zeit hatte, über vieles nachzudenken.

2.06.2004   Draußen ist der Himmel voller Wolken. Mußte also drinnen schreiben. Von den 31 Titeln von gestern hab ich 15 in der www.imd..com gecheckt. Nur ein Titel war schon vergeben. Mir fallen offensichtlich ungewöhnliche Titel ein. Habe mich jetzt auf 4 Titel konzentriert und dann angefangen eine mögliche Geschichte zu schreiben. Die Frau, um die es geht, heißt Johanna Perl und der Mann, um den es auch geht, heißt Johannes. Ist doch klar, daß es bei mir immer um einen Mann und eine Frau geht! Schon weil ihre Namen so gleich sind, mußten sie ja irgendwann zueinander finden. Den Titel will ich aber jetzt noch nicht verraten, weil darüber muß ich noch ein paarmal schlafen. Morgen mehr.
3.06.04   Heute hatte ich Panik. Hab ich eine Schreibkrise? Da aber die Sonne schien, konnte ich draußen weiterarbeiten. Da am Morgen hier ein ziemlich kühler Wind wehte, hab ich ein Feuer gemacht. Und da ein paar Äste im Feuer immer ziemlich schnell abbrennen, war ich ununterbrochen damit beschäftigt - zwischen den Ideen die mir kamen - Holz nachzulegen (ein bißchen so wie beim Schreiben von "DER PHILOSOPH" in Florida).. Ich bin selbst ein bißchen fassungslos, wie selbstverständlich das Schreiben im Moment weitergeht. Hab schon fast - am dritten Tag - eine komplette Geschichte entwickelt.
Also von den 31 Titeln am ersten Tag konzentriert sich alles auf zwei Titel:

Nummer eins: "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" und "DIE SCHÖNE RENTNERIN"
(emails sind nicht unerwünscht)

4.06.2004   Der 4. Tag: Hatte zunächst 'ne Krise, weil das Wetter hier sich nicht entscheiden konnte. Aber dann saß ich doch draußen, wußte nicht weiter und dann als die erste Idee kam, kam auch die Sonne raus. Also die Titelentscheidung ist bei mir nach einer halben Stunde oder einer ganzen Stunde gefallen. Soll ich noch sagen, dass die Entscheidung nicht von den emails, die ich bekommen habe, abgehangen hat. Der Film heißt "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST". Dann ist mir ziemlich viel dazu eingefallen. Wenn ich morgen damit anfangen müßte, das eigentliche Drehbuch mit Szenen und Dialogen zu schreiben, könnte ich loslegen. Aber da es mein Prinzip ist, vor den ersten 10 Tagen nicht mit dem richtigen Drehbuch anzufangen, muß ich warten. Bis zum 10. Tag kann ja noch so viel passieren. Vielleicht sieht schon morgen für mich ALLES anders aus.
5.06.2004   Der 5. Tag. Heute hab ich trotz denkbar schlechter Wetterkonditionen draußen geschrieben und bin - für mich überaschend - tief in die Vergangenheit von Johanna Perl abgerutscht. Ein Gedanke, den ich schon gestern in meinen handschriftlichen Notizen während der ersten 10 Tage aufgeschrieben hatte, will ich doch jetzt hier hinschreiben (ein bißchen "live" muß ja schon sein):
"Meine Erfahrung ist, wenn man ökonomisch vorgeht beim Filmen, kommen die besten Sachen heraus: Ökonomie erregt die Phantasie und läßt fast automatisch Neues entstehen".

Heute habe ich, nach zwei Stunden Arbeit, einen weiteren Satz geschrieben, den ich meinen Website-Besuchern auch nicht voreinthalten möchte: "Auf jeden Fall sieht das Konzept so aus, als würde es der ungewöhnlichste Film, den ich bisher gemacht habe."
Das ist ein großes Wort. Aber nach zwei Stunden Aufschreiben meiner Ideen, war das - heute - mein Gefühl. Was ich schreibe, wird also offensichtlich nicht so ein kleiner Zwischendurch-Film, sondern etwas ganz Neues. Hoffen wir, daß es auch morgen so weitergeht!
6.06.2004   Der 6. Tag. Strahlende Sonne von Anfang an. Hab über ein mögliches Ende nachgedacht und bin dabei tief in philosophische Gedanken über die Liebe und die Willensfreiheit des Menschen geraten. Ich habe so langsam eine Ahnung, was für ein Film das werden könnte. Das Nicht-Live im Internet Schreiben macht mich ungeheuer frei und wagemutig.
Ein möglicher Unterttitel zu "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" könnte sein: "DIE LOGIK DER LIEBE". Mein Gott, darüber müßte man ja auch wieder eine Trilogie machen.
7.06.2004   Der 7. Tag. Heute war es noch wärmer als gestern. Hab also wie immer angefangen, meine Vorbereitungen zum Schreiben draußen zu treffen. Hab ein Feuer gemacht und dann angefangen. Als erstes kam mir die Kameratechnik in den Sinn. Auch hier oberstes Prinzip ÖKONOMIE. Keine Schienen, kein Dolly. Wenig künstliches Licht (vielleicht wie bei "Das Mikroskop" nur 4 Pinzas).Kein Licht LKW, kein Kamerabus. Nur so viel Technik, daß alles in einen PKW-Kombi paßt. .Viele Einstellungen, viele Schnitte, immer ganz nah an den Personen. Dann wurde mir klar, daß ich diesen Film ja im Winter, wahrscheinlich im Januar/Februar drehen muß, was für die Geschichte bedeuten würde, daß sich alles in zwei, drei oder vier Wochen abspielen muß. Aber ich glaube, ich brauche zumindest zwei Jahreszeiten. Also auch den Frühling im nächsten Jahr. Das heißt, daß ich wahrscheinlich wieder wie 1997 zwei Filme hintereinander drehen werde (das war ohnehin die Idee meiner Regieassistentin Claudia Dufke).
Dann ist mir nicht mehr viel Neues heute eingefallen. Außer, daß JOHANNA eine vierundzwanzigjährige Tochter hat, die im Leben das gleiche macht wie sie und so etwas wie ihre beste Freundin geworden ist. Dann habe ich lange gewartet, ob mir nochwas einfällt. Die Idee, die mir kam, war, daß ich nicht die zehn Tage abwarten muß, sondern schon morgen mit dem "richtigen" Drehbuchschreiben anfangen könnte. Da das Münchner Filmfest am 26. Juni beginnt und dort abends um 22.00 Uhr "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" aufgeführt wird, habe ich ja sowieso keine 28 Tage zum Schreiben (wie sonst) und hätte die mir fehlenden 3 Tage gewonnen. Denn das Schreiben wird diesmal sehr schwer, weil ich mir in den "Drehbuch-Notizen" so viel vorgenommen habe. Aber auch darüber muß ich erstmal schlafen!!!
>8.06.2004   Der 8. Tag. Habe heuite am ersten Schreibtag des "richtigen Drehbuchs" die ersten 7 Szenen geschrieben, normalerweise das Pensum, mit dem ich nach 28 Tagen fertig werde. Wollte zuerst noch nicht anfangen. Weil es auch computertechnische Probleme gab. Ich schreibe draußen auf einem Laptop, den ich vor 14 Jahren gekauft habe. Aber nur da sehe ich das, was ich schreibe im hellen Sonnenlicht. Alle neuen Computer können das nicht.. Mir ist, völlig unerwartet, ein neuer Aspekt in der Geschichte von Johanna Perl eingefallen. Es geht nicht nur nur um die Liebe, sondern auch um den Tod.

9.06.2004   Der 9. Tag. Hab auch heute wieder draußen geschrieben. Brav, wie ein Soldat: 7 Szenen. Bin also bei Szene 14. Während des Schreibens wurde es immer kälter und dunkler. Die Probleme mit meinem Uralt-Laptop konnte ich noch immer nicht lösen. Immerhin kann ich das, was ich schreibe sowohl auf Diskette wie auf einem alten ZIP-Laufwerk speichern. Nicht auszudenken, was wäre, wenn alles im digitalen Niwana verschwinden würde. Beim Live-im-Internet-Schreiben war das zumindest einfacher.
Mir wurde heute klar, dass die Reduktion auf eine Erzählperspektive, auf die von JOHNNA PERL, den Film sehr langsam macht. Aber das war's, was ich diesmal machen wollte. Damit muss ich jetzt leben.
Ein Nachtrag: Kaum war ich fertig und hatte nmir was zum Essen gekocht, gab's hier ein unglaubliches Gewitter. Dann hat's geklingelt und ich bekam - endlich 2 Plakate von "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT".
10.06.2004   Der 10. Tag. - Zunächst ein Foto vom Plakat.

Hab endlich gestern abend meine Computerprobleme lösen können. - Und auch heute wieder meine 7 Szenen geschrieben (ich bin also bei Szene 21 von voraussichtlich 140 Szenen). Hab sehr früh angefangen, da es draußen tropisch - warm und feucht - war. Morgen trifft JOHANNA PERL ihren JOHANNES. Hab mir alle Möglichkeiten vorgestellt, aber noch nicht die geringste Idee, wie sich das abspielen könnte. Es wird die erste große Szene des Films und davor habe ich begreiflicherweise Angst. Vielleicht sind die Götter ja auf meiner Seite!

11.06.2004   Der 11. Tag. Draußen regnet es schon den ganzen Morgen. Ich sitze also zum zweitenmal innen. Aber das Schreiben geht auch bei diesem Wetter weiter. Bin jetzt bei Szene 28. Hab die Begegnung von JOHANNA und JOHANNES ganz anders gemacht, als ich mir das gestern so vage vorstellen konnte. Keine einzelne GROSSE Szene und lange Dialoge, sondern Lücken. Der Zuschauer kann aus dem, was passiert, erahnen, was zwischen den beiden gesprochen worden ist.
Ein bisschen besseres Wetter wäre trotzdem schön.
12.06.2004   Der 12. Tag. Heute war das Schreiben schwer. Ich saß zwar draußen im Innenhof, aber immer wieder kamen schwarze Wolken und ich mußte mir eine Jacke anziehen.
Habe einiges von dem, was ich bisher geschrieben habe, verändert und ein bisschen mühasam die nächsten sieben Szenen geschrieben. Vielleicht ist mir dabei heute eine richtig gute Idee gekommen? Aber sicher bin ich mir nicht. Die Reduktion auf eine Erzählperspektive macht mir schwer zu schaffen, weil ich das noch nie gemacht habe.
13.06.2004   Der 13. Tag. Heute sollte schönes Wetter sein laut Wetterbericht, aber der Himmel war voller Wolken. Kein Sonnenstrahl. Ich saß trotzdem draußen am Lagerfeuer und habe mit einer dicken Jacke weitergeschrieben. Ich bin jetzt schon bei Szene 43. Eine Erfahrung bei diesem Schreiben ist: ich stelle mir die neuen Szenen vor, schreibe dann aber am nächsten Tag etwas ganz anderes. Das Schreibprinzip diesmal scheint zu sein, dass ich alles verkürze, Dinge von denen ich gedacht habe, dass ich sie erzählen muss, weglasse. Also ein Film voller Ellipsen.
14.06.2004   Der 14. Tag. Strahlend blauer Himmel draußen. Ich komme beim Schreiben fast mühelos bis Szene 50. Am Nachmittag erreicht mich diese Anzeige des Verleihs für das Münchner Filmfest.

15.06.2004   Der 15. Schreibtag. Das Wetter ist total wechselhaft. Mein Schreiben nicht. Ich marschiere weiter im neuen Drehbuch. In den Dschungel meines Unterbewußtseins. Bin jetzt bei Szene 57. Manchmal denke ich auch an RAUCHZEICHEN und an all das, was wir für das Drehen vorbereitet haben. Das Wiedereinsteigen darin wird sicherlich nicht leicht. Weder für mich, noch für meine Mitarbeiter.
16.06.2004   Der 16. Schreibtag. Über Nacht ist es plötzlich eiskalt geworden. Vielleicht ist das die Schafskälte. Ich komme mir vor wie ein Strafgefangener, der dazu verurteilt worden ist, zu schreiben. Ich sitze dick eingemummelt draußen im Hof, habe meinen Arbeitsplatz ganz nahe zum Feuer verlegt und schreibe tapfer weiter bis zur Szene 64. Diesmal ist es so, dass ich zum Schreiben unbedingt das Feuer brauche. In den nächsten Tagen - fürchte ich -wird das so weitergehen.
17.06.2004   Der 17. Schreibtag. Heute war es noch kälter, als ich angefangen habe zu schreiben. Ich sitze noch näher am Feuer und schreibe bis Szene 72. Ein Foto für meine Website-Leser:

18.06.2004   Der 18. Schreibtag. Es ist zwar zwei Grad wärmer als gestern, doch noch immer eiskalt. Kaum hatte ich ganz nah am Feuer die erste Szene geschrieben, fing es an leicht zu regnen. Da mein Computer wasserempfindlich ist, habe ich mich in die Scheune verzogen und von da aus, mit Blick auf das Feuer, weitergeschrieben - bis Szene 79. Ich verstehe langsam das Strukturprinzip dieses Films. Alles geht um Wiederholungen. Der Film wird ein Rondo. Trotzdem bewege ich mich während des Schreibens wie auf einer geraden Eisenbahnschiene.

19.06.2004   Der 19. Schreibtag. Als ich aufgestanden bin, gab es draußen einen Regenbogen. Ich habe es als Zeichen der Schreibgötter verstanden, dass heute alles wunderbar wird. Aber kaum hatte ich angefangen, fing es richtig an zu pissen. Bin heute deshalb nur bis Szene 84 gekommen. Ich bin keine Maschine. Keine Schreib-Maschine. Aber Szene 84 ist vielleicht die wichtigste Szene dieses Films geworden. Auf jeden Fall die längste. Hier ein Foto vom Regenbogen.

20.06.2004   Der 20. Schreibtag. Gestern habe ich mir - gegen alle Gewohnheit - nochmal das ganze bisher Geschriebene durchgelesen und ziemlich viel geändert. Heute gab's von Anfang an Sonne, obwohl es draußen kalt war. Und ich habe bis Szene 92 geschrieben. Ich gestehe, jetzt habe ich alle Hemmungen verloren und schreibe "wild" drauflos. Die Geschichte, die sich da entwickelt, wird immer verrückter. Wenn das alles live im Internet wäre, würden sich meine Leser vermutlich an den Kopf fassen und denken: Jetzt ist er wirklich durchgeknallt. Aber ich folge noch immer der inneren Logik meiner Geschichte.
21.06.2004   Der 21. Schreibtag. Heute gibt's keine Fotos und keinen "Wetterbericht" (das hat mir ein Freund geemailt). Bin wie geplant bis Szene 100 gekommen. Und da hatte auch ich zum erstenmal beim Schreiben feuchte Augen.
22.06.2004   Der 22. Schreibtag: Ich habe, weil die Sonne schien und der Himmel blau war, zum erstenmal seit langem wieder Wäsche gewaschen und sie bei strahlender Sonne aufgehängt. Kaum hatte ich die ersten zwei Szenen geschrieben, kamen Wolken und es fing an zu regnen. (Sorry für den erneuten "Wetterbericht"). Ich musste zum Weiterschreiben in die Scheune und verstehe jetzt Edda Köchl, die in der Südsee zu mir gesagt hat, dass sie bei diesem ständigen Wind unter Palmen nicht in Ruhe zeichnen kann, weil sich das Licht dauernd ändert. Bin trotz all dieser Widrigkeiten bis Szene 107 gekommen und spüre, dass die Geschichte bald zuende geht. Ich könnte, wenn ich wollte, morgen aufhören. Aber meine Geschichte geht immer mehr ihren eigenen Weg. Der allerdings ist EXTREM VERRÜCKT. So habe ich noch nie geschrieben. Vielleicht liegt es daran, dass es nicht mehr live im Internet zu lesen ist und niemand seine Kommentare zum Geschriebenen emailen kann. Ich denke, dass ich das auch in Zukunft so machen werde.
23.06.2004   Der 23. Schreibtag. Das Wetter war wie immer bei diesem Drehbuch. Zuerst Sonne, dann, kaum hab ich mich zum Schreiben installiert, Wolken. Wie soll ich da ein Happyend schreiben können? Ich hab ja nur das Wetter und mich, aber ich will ein Happyend. Die Geschichte geht allerdings ihre eigenen Wege. Und ich kann nur darauf hören. Nur eins weiss ich hundertprozentig,, ich werde bald fertig. Sollte ich morgen tatsächlich fertig werden, was wirklich schön wäre, muß ich zwei Tage alles noch mal neu durchgehen. Dann kann ich beruhigt am Samstag nach München fliegen und mir die Premiere von "Frau fährt, Mann schläft" mit dem Publikum anschauen. Ich kann nur hoffen, dass das Kino ausverkauft ist! Denn das wurde mir heute klar, wenn Deutschland heute abend bei der EM gewinnt, spielt die deutsche Elf am Samstag gleichzeitig im Viertelfinale gegen Schweden. Das wäre dann eine Wiederhlung von "Tarot" 1986. Da gab es euch eine EM, wo Deutschland gespielt hat, oder eine Weltmeisterschaft und das Kino war nicht ausverkauft.
Übrigens erwarte ich heute auf meiner gesamten Website den 40,000-sten Besucher und auf dieser "Moana-Tagebuch-Seite" den Tausendsten", obwohl ich mein neues Drehbuch nicht live schreibe. Alles was ich mache ist ein Experiment.

24.06.2004   Der 24. Schreibtag. Das Wetter ist wie immer. Wolken und heute auch noch ein Sturm. Ich bin FERTIG!!! Szene 117 ist die letzte Szene. Ich bin erschöpft und auch traurig, weil diese Arbeit zuende ist. Es ist so viel in diese Geschichte hineingeflossen, dass es richtig wäre, wenn dies mein letzter Film würde. - Aber genausogut könnte ich jetzt sofort eine Fortsetzung schreiben. Beides wäre möglich.
Ich kann natürlich auch nächstes Jahr einen neuen Film schreiben.
Am Samstagabend bin ich in München. Mit Karl Kranzkowski und Hannelore Elsner (sie kriegt nach der Premiere mein Drehbuch, denn für sie ist der Film geschrieben. Ich bin gespannt, was sie dazu sagt.) Von der Premiere in München gibt's auch wieder Fotos auf dieser Seite. Jetzt ist erstmal Pause.
Ein Nachtrag, eine email von Katia.

27.06.2004   Das war also die Premiere von "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" in München. Hannelore Elsner und ich sind ziemlich aufgeregt. Karl Kranzkowski ist ruhig. Das Kino ist leider nicht voll. Ich mache dem Publikum den absurden Vorwurf, dass es sich nicht vermehrt hat. Aber alle sind vom Film beeindruckt. Manche sehr. In der Hand halte ich die ganze Zeit das Drehbuch zu "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST". Am Ende unseres Auftritts gebe ich Hannelore Elsner das Drehbuch. Danach trinken wir alle zusammen bis 4 Uhr morgens Rotwein und vergessen allmählich unsere Aufgeregtheit.

28.06.2004   WOW!!! Die zweite Vorführung von "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" um 14.30 war restlos voll. Die Leute saßen in den Gängen. Als Hannelore Elsner, Karl Kranzkowski und ich in den Kinosaal kommen und der Abspann vorbei ist, gibt es enthusiastischen Beifall und Bravorufe. Ich kann mich nicht erinnern, das schon einmal bei einem Film von mir gehört zu haben. Im übrigen haben Hannelore Elsner und ich den ganzen Tag von Mittag bis 19.30 Interviews gegeben. Am Abend war ich hungrig und hundemüde. Es war ein Tag wie im Märchen!
29.06.2004   Hannelore Elsner hat das Drehbuch zu "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" gelesen und Ja gesagt. Sie wird die Rolle von Johanna Perl spielen. Ihr einziger Kommentar war: "Das wird nicht leicht." - Auch die Aussichten, dass die Finanzierung zustande kommt, sind gut.
Heute erreicht mich per email ein weiteres Foto von der Premiere.

30.06.2004   Noch ein Nachtrag zum Münchner Filmfest: Der Kinostart in Deutschland von "Frau fährt, Mann schläft" ist der 28. Oktober 2004 - also in vier Monaten. Ein paar Tage bevor die ARD-Retrospektive zu meinem 65. Geburtstag beginnt.
"VENUS TALKING", der am 24. November gesendet wird, wird dann "VENUS IM NETZ" heissen. Auch das wurde in München beschlossen.

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