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06 Juni


01.06.2006  


   
    Das Interview zu "RAUCHZEICHEN" habe ich heute früh ab 4 Uhr fertig abgetippt. Im Produktionsbüro heute morgen war dann schon fast Hochbetrieb. Die Energie, die unser Produktionsteam für "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" haben wird, machte sich heute morgen schon SICHTBAR. Ich muss gestehen, ich freue mich schon auf diese Dreharbeiten! Wenn das so weiter geht, können wir Berge versetzen Morgen sehe ich wieder Schauspieler und die letzten Teammitglieder. Samstag/Sonntag fahren wir zu sechst zur Motivsuche nach Mecklenburg-Vorpommern und an die Ostsee.
2.06.2006  

Im Produktionsbüro wieder ein mehr als voller Arbeitstag. Wenn ich vier oder fünf oder sogar sechs Leute, wie heute, getroffen habe, bin ich völlig ausgelaugt. Gott sei Dank mache ich nächste Woche bis Donnerstag "Ferien" auf dem Bauernhof. Hannelore Elsner wird, nach ihrem "Beckett" bei den Ruhrfestpielen in Recklinghausen auch kommen (hat sie gesagt), um sich zu erholen. "Aber bitte keine Kostümproben!"
Gestern war der Start von "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" in Hamburg. Die Kritik im "Hamburger Abendblatt" war positiv, die in der "Morgenpost" weniger (nomalerweise ist es umgekehrt). Die erste tue ich auf meine Website, die zweite nicht (da reicht die "Tagesspiegel-Kritik völlig aus).
Ach ja, das Drehteam ist seit heute - bis auf die Maskenbildnerin, die uns erst morgen hoffentlich ja sagt, weil ich will sie haben (die blonde Frau auf dem zweiten Foto von gestern ist es) - komplett.
Und noch eine Neuigkeit: wir drehen "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" auf Kodak. Und ich hoffe, dass die Farben, um die es ja bei einem Film über ein Malerpaar noch mehr geht, als sonst, noch schöner werden!

3.06.2006   Bei strömendem Regen begann die Motivsuche in Mecklenburg. Immer wieder lange Wanderungen durch Matsch zu den potentiellen Seen. Und ganze Mückenherden, die sich auf uns stürzten. Hoffentlich sterben die alle bis zum August, wenn wir an diesen Seen drehen. Dann endlich ein See, bei dem man mit dem Auto direkt ans Wasser fahren kann (wie in "ROTE SONNE"). Die 1000jährigen Eichen und ein Eßlokal, über dessen ungewöhnliche Holztische wir heftig diskutierten. Und am Abend endlich das Meer. Wie durch Zauberhand bewegt, zogen die Wolken weg und die Sonnen ging, wie von mir im Drehbuch vorgesehen, über dem Meer - genau an der richtigen Stelle - unter. Nachts um halb elf waren wir dann in unserem Hotel in Warnemünde. Ein Tag so anstrengend wie 3 Drehtage. Aber schön.
   
   
   
   
   
   
   
   
4.06.2006   Wir finden ein Hotelzimmer mit Blick aufs Meer, das zu dem Zeitpunkt, wo wir drehen wollen, auch frei ist, denn wir hören überall, dass die ganze Ostsee in dieser Zeit "ausgebucht" ist. Uns gefällt der "Geisterwald" über einer Steilküste, direkt neben unserem Hotel - der Wald heißt tatsächlich so, dort spielen Till und Sunyam Maria und Gregor.
Und wir finden ein Hotel, ca. 30 km von der Küste entfernt, in dem wir das ganze Team unterbringen können. Und am Ende des Tages, wie man uns sagt, die "schönste Straße Deutschlands".
   
   
   
   
   
6.06.2006   Draußen regnet's. Also tippe ich wieder Interviews. Heute zu "TAROT".
9.06.2006  
    So bedrohlich sah der Himmel vor drei Tagen aus, aber jetzt scheint die Sonne, als würde es bis zum Ende unserer Dreharbeiten immer so bleiben. Wenn ich daran denke, dass es auch regnen könnte, werde ich ganz deprimiert.
   
   
    Wo soll ich die Verleihung des Gauguin-Preises drehen? Im länglichen oder im quadratischen Saal. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Die Probleme, einen sinnvollen Drehplan zu machen, lähmen mich. Zu Salomé, der jetzt definitiv die Bilder von Maria und Marquard malen wird, habe ich gesagt, dass ich ihn beneide und jetzt am liebsten ein Maler wäre: frei beim Arbeiten und ohne Drehplan.
11.06.2006  
    Gestern habe ich den Tag mit einem "Rauchzeichen" begonnen, um uns die Wettergötter für unsere Drehzeit freundlich zu stimmen. Am Nachmittag hat mich dann das Fußballfieber doch noch erfasst. In dem Raum, in dem ich "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" im Winter konzipiert habe, ist jetzt ein Fernseher und ich sehe dort Fußball (auf dem Bild Günter Netzer nach dem Spiel Schweden gegen Trinidad&Tobago) und vergesse eine Weile meine Drehplanprobleme. Am Abend, kurz vor dem Argentinien-Spiel, geht der Vollmond über dem Dorfteich auf.
   
   
13.06.2006   Ich habe zwei Tage lang wie ein Sklave gearbeitet, um einen alten Sandhaufen abzutragen, ein kleines Beet anzulegen und dann dort zwei Kletterrosen einzupflanzen. Jetzt fühle ich mich so stark wie ein Bär! Mein Team in Berlin vermisst mich. Aber ab morgen bin ich wieder da. Eine Spiegelung im Teich kurz vor Sonnenuntergang und dann ein Sonnenuntergang.
   
   
   
14.06.2006   "RAUCHZEICHEN" läuft am 15. Juli um 19.00 Uhr im MaXX 4 auf dem Münchner Filmfest. Wiederholung am 19. Juli um 14.00 Uhr im selben Kino.
15.06.2006   Am Morgen Verhandlungen mit Kopierwerk und Geräteverleih, am Nachmittag besichtigen wir - bei 32 Grad im Schatten - das Haus und die Pferde eines befreundeten Pferdezüchters in Berlin. Dort ist fast alles so, wie es im Drehbuch beschrieben ist. Es wäre schon schön, wenn da GREGOR im Film wohnen könnte, und wir zum Drehen nicht weit weg in die Uckermark fahren müssten!
Am Abend, kurz vor dem Spiel Deutschland gegen Polen, sehe ich noch zwei Schauspieler. Danach falle ich total erschöpft ins Bett und kann gerade noch sehen, wie Deutschland das Tor zum 1:0 schießt.
   
   
   
16.06.2006   Ein anstrengender Motivsuch-Tag: wir besichtigen 7 mögliche Drehorte und finden durch Zufall einen achten Drehort. Eigentlich war es ein glücklicher Tag, der nur am Abend durch eine völlig unnötige Diskussion über die Stärke elektrischer Leitungen und Stromkreise getrübt wurde (sowas gibt's auch).
   
    Das Büro von ELEONORE.
   
    Stehkneipe. Serpil spielt MARQUARD.
   
    Die Treppe vor LUCIAS Wohnung.
   
   
    Wo soll LUCIA von PEDRO ihre Fußmassage kriegen? In der Badewanne, auf dem Sofa oder im Bett?
   
    Besichtigung von LUCIAS Schlafzimmer. Mir gefällt die Backsteinwand (aber wir filmen ja keine Wände).
   
    ANGIES Schlafzimmer.
   
    ANGIES Arbeitszimmer.
   
    Das Café, in dem sich LUCIA und MARQUARD treffen.
   
    Die ersten Kostüme treffen im Produktionsbüro ein.
17.06.2006   Gestern unser Besuch im Berliner "Filmpolizeirevier" (da werden alle Filme, in denen ein Polizeirevier vorkommt gedreht). Die Drehplanprobleme machen mich fix und fertig.
   
   
    Unsere "Pferdemalerin" beim Malen der Pferdebilder von MARIA.
19.06.2006   Heute entscheidet sich, ob wir mit einer grundlegenden Drehplanänderung - die Verlegung des Ostseedrehs - alle Probleme in den Griff bekommen. Ich hab mal im Garten ein Feuer gemacht, damit die Götter, die für Drehpläne und Schauspielertermine zuständig sind, uns wohlgesonnen sind.
   
21.06.2006   Meine Nachbarin hat mir gestern erzählt, diese winzig kleine Blume könne das Wetter vorhersagen. Wenn sie ihre Blüte schließt, gibt's in den nächsten 3 bis 4 Stunden ein Unwetter.
   
22.06.2006  

Der längste Tag gestern war auch für uns ein langer Motivsuch-Tag. Wir finden bei erdrückender Hitze schöne Seen, schöne Straßen, einen Bauernhof, eine Dorftankstelle, einen Dorf-Supermarkt und ein neues Restaurant. Was wir jetzt dringend brauchen sind geduldige Pferde, auf denen unsere Hauptdarsteller reiten können.

   
   
   

   
   
   
   
   
   
    Countdown: noch 14 Tage bis Drehbeginn.
23.06.2006  

Die letzten drei Tage wurden mir - wie sich gestern Abend herausgestellt hat - durch einen teuflischen Abszeß eines Zahns "versüßt" . -
Noch 13 Tage bis Drehbeginn. -
Das Interview zu "RAUCHZEICHEN" ist rechtzeitig zur Welturauafführung auf dem Münchner Filmfest auch fertig geworden. Hier ein Link. -
Die Pferdebildmalerin Ulrike Hansen mailt mir ein Bild vom "aktuellen Spielstand" beim Pferdebild-Malen:

   
24.06.2006   Noch 12 Tage bis zum Drehbeginn. Wir haben die Pferde. Mein Zahn muss leider raus (der zweite in diesem Jahr - irgendwann ist einfach Schluss). Für alle meine Feinde und Freunde: Ich kann auch ohne Zähne Filme drehen! Vielleicht haben sie dann weniger Biß???
26.06.2006   Noch 10 Tage bis zum Drehbeginn. Ein letztes Feuer für die Wettergötter und Wettergöttinen und auch Abschied von meinem Bauernhof. Ich hab das Gefühl, es wird ein heißer Sommer.
   
27.06.2006   Noch 9 Tage bis zum Drehbeginn. - Der Zahn ist raus! - Die Pferdebildmalerin mailt mir, dass sie mit ihrer Arbeit fertig ist und zeigt sich auch mal von vorn.
   
    "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" ist zur Viennale 2006 vom 13. - 25. Oktober 2006 eingeladen. Wenn alles gutgeht kommt "RAUCHZEICHEN" auch noch dazu.
28.06.2006   Noch 8 Tage bis zum Drehbeginn. Am Morgen mache ich den Antrag auf Vertriebsförderung für "RAUCHZEICHEN" fertig. Dann Casting im Produktionsbüro. Dann Besuch bei der Pferdebildmalerin. Bei der Bildauswahl verfärbe ich mich ein bißchen.
   
   

Zurück im Büro entdecke ich beglückt die Anwesenheit von LUCIAS Auto (siehe Foto unten), das uns unser Kameramann Alexander du Prel zur Verfügung stellt - hoffentlich kann Anna Kubin damit auch fahren! Jetzt brauchen wir ganz dringend noch ein Auto für MARIA (Hannelore Elsner), die Gott sei Dank mit jeder Art von Auto fahren kann. Es muss groß und alt sein. Wer kann da helfen??? -
Der Wetterbericht sagt für unsere beiden ersten Drehtage in der Uckermark 33 Grad im Schatten voraus!!!

   
29.06.2006  

Noch 7 Tage bis zum Drehbeginn! -
Komme heute morgen frisch und gutgelaunt ins Produktionsbüro und muss erfahren, dass eine Schauspielerin, die für eine große Rolle vorgesehen war, ins Krankenhaus muss. Einen Moment lang fühle ich mich wie gelähmt, als hätte man mir einen Schlag auf den Kopf versetzt. Gleichzeitig telefonieren Serpil und ich in der Gegend herum, um eine Alternativbesetzung zu finden und gleichzeitig ist Kostümprobe und -Abnahme für zwei andere Schauspieler. Am Abend habe ich drei neue Schauspielerinnen gesehen und bin bis zum Umfallen erschöpft und unfähig, eine Entscheidung zu treffen. Aus der Südsee weiß ich noch, dass es eines der größten Wunder ist, dass man nach einem solchen Tag am nächsten Morgen aufwachen kann und alle Kräfte wieder neu da sind.
Danke Serpil, dass du mich nicht schon gestern angerufen und mir alles erzählt hast, um mir eine schlaflose Nacht zu ersparen. Deine Entscheidung war richtig.


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