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"Du hast gesagt, dass du mich liebst"

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Crew

14.04.2005  
Der erste Frühlingsdrehtag demonstriert uns mit Nachdruck, welche Schwierigkeiten bei Dreharbeiten zu Spielfilmen auftreten können. In der Kirche, in der Johanna Perl betet, ist es klirrend kalt, beim Fussel-Check entdeckt Boje Klüver zweimal einen Fussel (beim Winterdreh nicht ein einziges Mal), Kostümdiskussionen, unsere absolute "Lieblingsbeschäftigung", sorgen dafür, dass die Sonne, die den ganzen Tag geschienen hat, genau dann, als wir sie auf dem Friedhof gerne gehabt hätten, hinter Wolken verschwindet. Der Höhepunkt ist dann am Abend, wenn Johanna Perl am Grab ihrer Mutter sitzt, ein Aufstand der Töne: Baulärm, über dem Flughafen Tempelhof kreisende Flugzeuge, drei Hubschrauber, ein aufheulendes Moped, zwei Polizeisirenen und bellende Hunde. Man muß schon sehr verrückt sein, um beim Filmedrehen Spaß zu haben. Nach Drehschluß machen wir dann noch drei Stunden Kostümprobe. Ich bin halbtot vor Erschöpfung. Es kann nur besser werden!!!
15.04.2005  
Der 21. Drehtag fing ziemlich schwierig an, doch dann flutschte es. Vier Drehorte und ich weiß nicht wieviele Einstellungen. Die Sonne schien so ausgiebig, dass manche Teammitglieder einen leichten Sonnenbrand mit nachhause nehmen mussten. Es gab auch keine Fussel mehr beim Fussel-Check. Und am Abend dann die Muster! Alle Dramen von gestern sind vergessen! Das Filmemachen macht wieder Spaß. 
16.04.2005  
Der 22. Drehtag schenkte uns wieder jede Menge Frühlingssonne. Wir mußten öfter an die kommenden Dreharbeiten auf Sardinien denken. Um unser Wetterglück vollkommen zu machen, fehlt uns eigentlich nur noch ein Sonnentag. Am Abend nach einer Diskussion über Achsensprünge (ohne diese kann man wohl keinen Film machen?!) totale Erschöpfung.
17.04.2005  
Der 23. Drehtag: anstrengender als heute kann Filmemachen kaum mehr sein. Trotz aller Widerstände und Schwierigkeiten schaffen wir vier statt der geplanten drei Szenen. Johanna Perl betet zu Gott, daß aus dem Roman, den ihr Geliebter geschrieben hat, ein Bestseller wird. Was wird das bloß für ein Film???!!! 
18.04.2005  
Der 24. Drehtag: ich muß beim Drehen immer wieder an Truffauts "Amerikanische Nacht" denken. Am Abend die Muster stimmen mich auch nicht fröhlicher. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, gute Muster machen noch lange keinen guten Film und zerbreche mir deshalb nicht weiter den Kopf. Dieser Film scheint mir schwieriger als alle vorangegangenen. Sein Sinn wird sich erst erschließen, wenn er fertig geschnitten ist. Ich habe allerdings schon seit den ersten Drehtagen eine Ahnung, in welche Richtung der Film gehen wird. Auf jeden Fall werde ich vor der ersten Vorführung, bei der Teampremiere, so nervös und aufgeregt sein wie noch nie.
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